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Grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie: Chancen für Argentinien und Deutschland

25.09.2024

Grüner Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende. Die Herausforderung besteht darin, sauberen Wasserstoff und seine Derivate wettbewerbsfähig zu produzieren. Argentinien bietet hierfür hervorragendes Potenzial, während Deutschland zukünftig große Mengen Wasserstoff benötigt, um seine Klimaziele zu erreichen. Eine Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bietet daher eine Win-Win-Situation. Die AHK Argentinien positioniert sich als strategischer Partner mit umfassender Branchenerfahrung. Sie unterstützt regelmäßig Veranstaltungen zum Thema und hat in einer aktuellen Marktstudie den Wasserstoffmarkt und die Geschäftschancen in Argentinien analysiert. Im Dezember ist eine Informationsreise nach Deutschland geplant.

Im August 2024 hat die AHK Argentinien eine Zielmarktanalyse über den Sektor der grünen Wasserstoffproduktion, -speicherung und -transport sowie dessen Derivate basierend auf Solar und Windenergie in Argentinien erstellt.  Die Studie, die Teil der Exportinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist, hat das Ziel, langfristige Geschäftsbeziehungen zwischen Argentinien und Deutschland zu fördern.

Argentinien ist, nach Brasilien das zweitgrößte Land in Lateinamerika und reich an natürlichen Ressourcen. Die Erzeugungspotenziale der Solar- und Windenergie liegen um mehr als 20% über dem weltweiten Durchschnitt und geben dem Land eine vielversprechende Zukunft in der Branche der erneuerbaren Energien. Argentinien hat die Möglichkeit, ein wettbewerbsfähiger Hersteller von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten zu werden und sich als Wasserstoffexporteur zu einem weltweit relevanten Marktakteur u.a. für Deutschland zu etablieren.

Derzeit produziert das Land etwa 400.000 Tonnen grauen Wasserstoff pro Jahr für den Eigenverbrauch, hat aber auch mit dem Bau von Pilotanlagen für grünen Wasserstoff in Patagonien seit 2005 eine Erfolgsbilanz vorzuweisen. Insgesamt gibt es bisher 16 Green Hydrogen-Projekte in verschiedenen Realisierungsstadien in denen Unternehmen, darunter auch deutsche Firmen, die Möglichkeiten des Wasserstoffsektors erkunden. Diese werden in der oben genannten Marktstudie beschrieben.

Die Förderung der Wasserstoffindustrie ist auch ein erklärtes Ziel des Staates, der die privatwirtschaftlichen Bemühungen durch die Veröffentlichung der nationalen Wasserstoffstrategie im Jahr 2023 ergänzt. Diese setzt ehrgeizige Ziele mit dem Ausbau der emissionsarmen Wasserstoffproduktion von bis zu 5 Mio. Tonnen/Jahr bis 2050. Aktuell wird im argentinischen Parlament über ein wasserstoffspezifisches Förderregime auf nationaler Ebene diskutiert, welches das Fördersystem für Großinvestitionen RIGI ergänzen soll.

Um diese Ziele zu erreichen, müsste unter anderem die Produktionskapazität argentinischer Windparks verzwölffacht werden. Darüber hinaus bieten die argentinischen Erfahrungen in der Ammoniakproduktion für den Export und der Methanolproduktion für den Inlandsverbrauch zusammen mit den grünen PtX-Produktionsprojekten die Möglichkeit, in Argentinien einen Platz für nachhaltige Investitionen zu finden, die zur Dekarbonisierung beitragen.

Deutsche Unternehmen haben die Möglichkeit sich am Ausbau der Wertschöpfungskette zu beteiligen. Die bereits bestehende Präsenz zahlreicher deutscher Unternehmen sowie die traditionell guten binationalen Beziehungen bieten dafür ausgezeichnete Voraussetzungen. Deutsche Unternehmen genießen in Argentinien einen guten Ruf als verlässliche Geschäftspartner. Das langjährige Engagement der AHK Argentinien im Bereich Wasserstoff, die aktive Rolle beim Aufbau und der Koordination eines Wasserstoffkomitees und andere Aktivitäten, haben sie zu einem Vernetzer beziehungsweise Ermöglicher von Beziehungen in der Branche gemacht. Sie ist deshalb ein idealer Berater und Partner für deutsche Unternehmen bei der Umsetzung entsprechender Vorhaben.

Im Dezember organisiert die AHK Argentinien eine Delegationsreise argentinischer Unternehmen nach Deutschland, mit dem Ziel, in die Wasserstoffwirtschaft Deutschlands „einzutauchen“ und sich mit deutschen Akteuren vor Ort zu vernetzen.

Die angesprochene Studie zum Wasserstoffmarkt in Argentinien können Sie hier finden: LINK. Und mehr Informationen zur Delegationsreise gibt es hier: LINK.

Kontakt: Santiago Enriquez / senriquez(at)ahkargentina.com.ar