Die Verbreitung disruptiver Technologien wirkt sich nicht nur auf die Geschäftswelt, sondern auf die Gesellschaft als Ganzes aus. In Argentinien steht Industrie 4.0. mittlerweile bei zahlreichen Akteuren der Privatwirtschaft, allen voran natürlich bei Großunternehmen auf der Tagesordnung. Allerding steckt das Thema vor allem unter KMUs oft noch in den Kinderschuhen: Das Interesse existiert, allerdings mangelt es noch an einem tieferen Verständnis, vor allem aber an einer konkreten Strategie zur Umsetzung digitaler Transformation. Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse werden zunehmend an Relevanz gewinnen.
Die Verbreitung disruptiver Technologien wirkt sich nicht nur auf die Geschäftswelt, sondern auf die Gesellschaft als Ganzes aus. Während der Status Quo im Ablauf von Produktions-, Instandhaltungsprozessen und Logistik immer mehr verblasst, sind Menschen, Maschinen und Produkte in der vierten industriellen Revolution direkt miteinander verbunden und in der Industrie intelligent vernetzt. Um den digitalen Wandel zu vollziehen, werden alle Teile der Wertschöpfungskette im Hinblick auf Technologie, Innovation und Analytik evaluiert und mit Strategie & Betrieb kombiniert.
In der fertigenden Industrie ist eine flexible Produktion durch digitale Vernetzung das Ziel, vor allem bei längeren Wertschöpfungsketten. Kundenorientierte Lösungen haben Priorität, der Endverbraucher steht nicht nur im Vordergrund, er wird teilweise sogar in Prozesse wie das Produktdesign miteinbezogen. Im Bereich Big Data können Nutzungsdaten vom Hersteller zur stetigen Verbesserung des Produkts genutzt werden.
In Argentinien steht Industrie 4.0. mittlerweile bei zahlreichen Akteuren der Privatwirtschaft, allen voran natürlich bei Großunternehmen auf der Tagesordnung. Allerding steckt das Thema vor allem unter KMUs oft noch in den Kinderschuhen: Das Interesse existiert, allerdings mangelt es noch an einem tieferen Verständnis, vor allem aber an einer konkreten Strategie zur Umsetzung digitaler Transformation. So gaben beispielsweise 80% der von Siemens für eine Studie befragten Unternehmer an, die Digitalisierung sei ein wesentlicher Aspekt für die Durchführung ihrer Innovationsprozesse.
Damit die argentinischen Unternehmen, vor allem das Segment der KMU, den Anschluss auf den globalen Märkten nicht verlieren und im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation des Landes ausreichend Devisen generieren, müssen sie wettbewerbsfähiger werden und ihre Produktivität steigern. Anwendungen der digitalen Transformation hin zur Industrie 4.0 eröffnen vielfältige Möglichkeiten, die Prozesse effizienter zu gestalten, sich von der Konkurrenz abzuheben und so die Geschäfte anzukurbeln. Hierfür sind die Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse unumgänglich und werden in den kommenden Jahren zunehmend an Relevanz gewinnen. Die Herausforderungen sind bekannt und es ist nun wichtig, die Transformation effektiv zu gestalten.
In allen Branchen werden nach und nach digitale Strategien entwickelt, manche Branchen sind anderen jedoch einen Schritt voraus. In Sektoren wie dem Automobilsektor, Energie(übertragung) und Infrastruktur wird laut Siemens beispielsweise bereits eine innovativere, technologieorientierte Haltung eingenommen, während sich Chemie- und Erdölsektor in der Digitalisierung an sich fortgeschrittener zeigen. In der von Siemens veröffentlichten Studie wird deutlich, dass selbst unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Branchen sowie der unterschiedlichen Bedeutung, die den verschiedenen Technologien beigemessen wird, Internet of Things heutzutage als eine der wichtigsten Technologien bewertet wird. Auch Künstliche Intelligenz nimmt einen hohen Stellenwert ein. Hier nimmt Argentinien sogar bezüglich Umsatz und Beschäftigung eine regionale Führungsposition ein, wie eine Studie von Everis und Endeavor zeigt.
Etwa die Hälfte der Unternehmen macht die ersten Schritte in der technologischen Transformation. Vor allem den KMU mangelt es jedoch an Erfahrung, um Prozesse anzupassen und neue Technologien anzuwenden. Für die argentinischen Unternehmen stehen die Datenauslese aus Maschinen und Sensoren, die Automatisierung von Fertigungsprozessen und die Verbindung von Schnittstellen zwischen Maschinen, Infrastruktur und Systemen an erster Stelle, wenn es darum geht, sich an die veränderte digitale Umgebung anzupassen. Investitionen in technologische Entwicklung, Investitionsgüter und die Beauftragung von auf digitale Technologien spezialisierten Beratern sind notwendig.
Im Rahmen verschiedener Initiativen arbeitet die AHK Argentinien aktiv an dem Ziel, Change Agents direkt in den Unternehmen auszubilden, um auf diese Weise die digitale Transformation in argentinischen Unternehmen voranzutreiben. Ein exzellentes Beispiel hierfür ist das jährlich von der AHK Argentinien organisierte Forum Industrie 4.0, welches Deutschland unter Beteiligung von Experten aus dem öffentlichen und privaten Sektor als Referenzland für Digitalisierung und digitales Know-How positioniert. Hessischen Unternehmen steht ein von HTAI finanziertes Programm zur Verfügung, welches u.a. die Suche nach potenziellen Geschäftspartnern, die Organisation von B2B-Meetings vor Ort und eine Teilnahme als Redner am Forum Industrie 4.0 am 23. September 2020 beinhaltet.
Kontakt:
Sebastian Luna | sluna(at)ahkargentina.com.ar
Julieta Barra | jbarra(at)ahkargentina.com.ar