Der Reichtum an erneuerbaren Ressourcen eröffnet Argentinien die Möglichkeit, ein wichtiger Akteur beim weltweiten Übergang zu einer sauberen und diversifizierten Energieversorgung zu werden. Dazu benötigt das Land jedoch Unterstützung, Technologien und Know-how aus Deutschland.
Im aktuellen globalen Energiekontext und einer mittel- und langfristigen Perspektive, die zwangsläufig zur Suche und Konsolidierung neuer Versorgungsquellen führt, spielen alternative Kraftstoffe eine immer wichtigere Rolle. Sie sind ein Schlüsselelement auf dem Weg zur globalen Energiewende und sind für Sektoren, die nicht direkt durch erneuerbare Energien versorgt werden können, unerlässlich. Der Wandlungsprozess birgt viele Herausforderungen, aber auch viele Chancen, insbesondere für ein Land wie Argentinien, das über die Ressourcen verfügt, um in diesem neuen geopolitischen Energieszenario eine Schlüsselrolle zu übernehmen.
Die Deutsche Perspektive
Mit einem Anteil von 52% erneuerbarer Energien an der Nachfrage hat Deutschland bereits damit begonnen, alternative Kraftstoffe zu fördern. Im Jahr 2020 wurde die nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt und es gibt in Deutschland bereits mehr als 10.000 aktive Biogasanlagen.
Ein wichtiger Pfeiler der Strategie zum Ausbau der erneuerbaren Energien und alternativen Kraftstoffherstellung ist der Aufbau internationaler Partnerschaften, ohne die die angestrebten Ziele nicht erreicht werden können. In diesem Rahmen sind zwei Milliarden Euro für die Bildung von Partnerschaften weltweit vorgesehen und weitere Investitionen sind geplant.
Argentinien ist vor diesem Hintergrund mittel- und langfristig zu einem strategisch wichtigen Partner für Deutschland geworden.
Das argentinische Potenzial
Argentiniens Reichtum erneuerbarer Ressourcen eröffnet dem Land die Möglichkeit, ein wichtiger Akteur beim weltweiten Übergang zu einer sauberen und diversifizierten Energieversorgung zu werden. Konkret hat das Land das Potenzial, Weltmarktführer bei der Produktion von grünem Wasserstoff zu werden, um die Nachfrage auf dem lokalen Markt und den Exportmärkten zu decken.
Bis 2050 könnte sich Argentinien auf den internationalen Märkten als Lieferant von Wasserstoff und Biokraftstoffen über den heimischen Verbrauch hinaus etablieren und konsolidieren. Dies erfordert Investitionen, Entschlossenheit, aber auch Ausbildung und Austausch, um über die notwendigen Instrumente und Kenntnisse zu verfügen und die Ressourcen richtig auf dieses Ziel hin auszurichten.
Darüber hinaus wird das Wissen über diese Kraftstoffe für die Landwirtschaft, die Viehzucht, das Verkehrswesen, die chemische Industrie und andere energieintensive Industrien immer wichtiger werden.
Vor diesem Hintergrund organisiert die AHK Argentinien vom 18. bis 23. September eine durch das BMWK geförderte Fortbildungs- und Geschäftsreise nach Deutschland mit dem Schwerpunkt auf grünem Wasserstoff und Biokraftstoffen, um den Austausch von Know-how und Erfahrungen in diesem Bereich zu fördern, die Zusammenarbeit zu stärken und die Geschäftsmöglichkeiten zwischen den beiden Ländern zu verbessern.
In diesem Rahmen haben die argentinischen Unternehmer Gelegenheit zur Vernetzung und Weiterbildung in einem der Pionierländer in das Thema alternative Kraftstoffe einzutauchen, Referenzprojekte vor Ort kennenzulernen und mit Unternehmern und Experten Wissen und Erfahrungen auszutauschen, sich erstklassiges Fachwissen anzueignen und ihr Kontaktnetz zu erweitern, um die Entwicklung der Branche in Argentinien zu fördern.
Deutsche Unternehmen und Interessierte sind herzlich zur Auftaktveranstaltung mit Networking Möglichkeiten am 19.09.2022 eigeladen, die vormittags im Konferenzraum der IHK Düsseldorf stattfindet.
Weitere Informationen:
Kontakt: Annika Klump / aklump(at)ahkargentina.com.ar