Die Auswirkungen von COVID-19 sind weltweit zu beobachten und überall leiden die Volkswirtschaften unter den Maßnahmen, die von den Regierungen zur Eindämmung des Virus verhängt wurden. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds wird die Wirtschaftsleistung Pandemie-bedingt weltweit um rund 5 % sinken.
Argentinien ist hier keine Ausnahme. Die Produktionstätigkeit war aufgrund der komplexen Wirtschaftslage bereits vor der Pandemie allgemein rückläufig. Dies wurde durch die Maßnahmen zur Eindämmung noch verstärkt. Vor diesem Hintergrund sind jedoch teils große Diskrepanzen zwischen den einzelnen Sektoren zu verzeichnen.
Bereits im April, kurz nach Einführung der Ausgangssperre und Stilllegung vieler Wirtschaftssektoren, wurde der Bergbau durch die Regierung Argentiniens zu einer essenziellen Tätigkeit erklärt. Dies ermöglicht dem Sektor die Wiederaufnahme seiner Aktivitäten. Die Reaktivierung der Bergbautätigkeit wird jedoch schrittweise erfolgen, da die Lagerstätten ihre Einrichtungen an die neuen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 für den Sektor anpassen müssen. Außerdem dürfen nur Personen aus derselben Provinz in den Minen arbeiten, um die Verbreitung des Virus weitestgehend zu vermeiden.
Im Bergbausektor bleiben vor allem Aktivitäten im Bereich Lithium interessant. Durch die anhaltende Relevanz der Elektromobilität ist die Nachfrage stark und immer mehr auf die Klimaschutzziele ausgerichtet. Argentinien verfügt über Salinen in verschiedenen Provinzen mit unterschiedlichen Wasser- und Chemikalienvorkommen, deren Sole sehr unterschiedlich und teilweise sogar komplementär sind. Der Industriezweig hat in den letzten Jahren viel an Erfahrungen gesammelt und verfügt über Wissenschaftler und Fachleute, die in Forschung und Entwicklung arbeiten.
Es besteht Verbesserungspotenzial in der Rückgewinnung des Lithiums, welches in den Anlagen aktuell bei 50% oder weniger liegt. Anders ausgedrückt gelangt mehr als die Hälfte des Lithiums in der Sole nicht das Endprodukt. Durch die Anwendung neuer Technologien kann die Rückgewinnung erhöht werden. Auch bezüglich der Qualität des Endprodukts besteht Spielraum. In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, durch die Anwendung geeigneter Technologien, Mehrwert zu schaffen.
Inmitten der Pandemie gründete sich die Argentinische Kammer für Lithium. Neben der Förderung und Unterstützung der Entwicklung von Projekten zur Exploration, Erschließung und Verarbeitung von Rohstoffen hat diese sich zur Aufgabe gemacht, einen Lithiumcarbonat-Index zu entwickeln, der den Preis pro Tonne in US-Dollar für die Verwendung auf lokalen, internationalen Märkten und bei Nachrichtenagenturen bewerten soll.
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Anna Billharz
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